Skip to content

Sommerfest 2018

Liebe Freundinnen und Freunde der Kunstkantine!
Wir laden Sie ganz herzlich zu unserem
Sommerfest der zeitgenössischen Kunst ein.
Wir präsentieren:
Malerei, Grafik, Assemblage und Fotografie.
Genießen Sie einen traumhaften Abend in dem
„Bernsteinzimmer“ der HafenCity!
Für Wein, Bier und Softgetränke,
Köstliches vom Grill und aus der Küche ist gesorgt!

Wir zeigen ein Potpourri von Kunstwerken aus unserer Sammlung
von 40 Ausstellungen in den letzten 5 Jahren!
Dieter Asmus • Atelier Freistil • Manfred Besser • Anne Böddeker
Christian Brinkmann • Dirk Brüggemann • Sven Creutzmann
Brigitte Dahmen-Roscher • Martyn Dunn • Dr. Lásló Kova
Heike Grebbin • Horst Güntheroth • Bernd Harms • Rüdiger Knott
Uwe Knuth • Birger Lindahl • Dietmar Linke • Dieter List
Michael Mattern • Volker Meier • Barbara Katrin Möbius • Lars Möller
Martin Mövius • Jürgen Müller • Peter Nagel • Ralf Reichelt
Ursula Schultz-Spenner • Susan Sieg • Claudia Tejeda • Dietmar Ullrich
Sina Vodjani • Victoria Voncampe • Theo Wilhelm • Gruppe Zebra
Günter Zint und der ArtEgo Künstlergruppe.

Freuen Sie sich auf Gespräche mit den Künstlern, von denen sehr
viele anwesend sein werden und auf Blues, Jazz, Soul mit dem DJ
und Sänger Louis Baccarolle, der zu späterer Stunde auflegen wird!

Einladung

Rückseite

Die Formatierungen der Laudatios werden derzeit überarbeitet. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Laudatio

Laudatio Sommerfest 2018

  1. Juni 2018

 

 

Fußball, meine Damen und Herren, „ist ein einfaches Spiel: 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball nach, und am Ende gewinnen die Deutschen.“ Wer hat das gesagt, meine Damen und Herren? Gary Lineker, Rekordstürmer der englischen Nationalmannschaft in den 80er Jahren. Nach dem Schweden-Spiel der deutschen Nationalmannschaft variierte er seinen Spruch über Twitter wie folgt:

 

„Fußball ist ein einfaches Spiel. 22 Männer rennen 82 Minuten dem Ball hinterher, und Deutschland kriegt einen Spieler vom Platz gestellt. Also jagen 21 Männer für 13 Minuten dem Ball hinterher, und am Ende gewinnen irgendwie verdammt noch mal die Deutschen“

 

Tja, meine Damen und Herren, der Schock sitzt tief. Die deutsche Nationalmannschaft ist aus dem Turnier als Gruppenletzter ausgeschieden, hinter Mexiko, Ikea und Samsung. Der HSV ist aus der Bundesliga rausgeflogen. Der Audi-Chef sitzt im Gefängnis, Mutti Merkel erlebt vielleicht die letzten Tage ihrer Kanzlerschaft und jeder im Raum hat jetzt vielleicht noch etwas Persönliches zu ergänzen, was aktuell Unsicherheit und Ratlosigkeit mit sich bringt. Wir mögen es nicht, wenn sich etwas ändert.

 

Also begrüße ich jetzt mal alle wie immer:

Liebe Freundinnen und Freunde der Kunstkantine, liebe Gäste,

willkommen im Bernsteinzimmer der HafenCity.

Mein Name ist Bernd Roloff, ich bin der Keynote – Speaker der Kunstkantine und darf Euch heute auf das Herzlichste begrüßen, zum 5. Sommerfest von Nissis Kunstkantine seit ihrer Eröffnung im März 2013. Ich werde heute wieder assistiert von meiner Assistentin Betty, die Schild und Schwert unseres Kunstbetriebes ist.

Angekündigt ist meine Rede auf Facebook wie folgt:

„Alles spricht für einen perfekten Abend. Zwischendurch spricht Bernd Roloff, unser Keynote-Speaker, in seiner Laudatio darüber, warum man seinen Sohn aus dem Haus werfen sollte, wenn er heimlich Damenunterwäsche anprobiert. Auch die Klingonen, die Mülltonnen in Anatolien und ein schwarzer Jesus kommen dran. Diesen einmaligen Abend sollte man nicht verpassen!“

Oh mein Gott, wie politisch unkorrekt: Den Sohn aus dem Haus werfen, nur weil er heimlich Damenunterwäsche anprobiert. Wir leben doch in der Zeit der Gender-Diskussion. Facebook kennt bei den Profileinstellungen mittlerweile 60 Einstellungen für das Geschlecht. Die alle vorzulesen wäre ein empfindliches Übel, mit dem ich Euch jetzt bedrohe, falls ihr nach meiner Rede nicht ordentlich klatscht.

Bigender, gendervariabel, Mann zu Frau, intersexuell, was soll man Wählen? Man kennt sich nicht mehr aus. Bleiben wir dabei, wenn der kleine Frank in die LaPerla-Strapse von Mutti steigt, fliegt er raus. Worauf ich anspiele oder besser gesagt, auf wen ich anspiele, wissen vielleicht einige hier im Raum.

Der Rauswurf aus dem Elternhaus passierte dem jungen Francis Bacon. Ich war vor kurzem in der Foundation Bayerler in Basel, wo Francis Bacon und die Skulpturen von Giacometti gerade in einer Kombination ausgestellt werden.

 

Betti, halt mal das Plakat hoch !

Deswegen steht mir Bacon im Moment wieder besonders nahe und mich beschäftigt die Überlegung, ob aus ihm auch der Jahrhundert-Künstler geworden wäre, wenn sein Elternhaus mit Toleranz reagiert hätte. Er war ja schwul und mochte medizinische Bücher. Vielleicht wäre er nur ein mittelprächtiger Urologe geworden und wäre heute längst vergessen.

Passt mal auf, jetzt kommt ein Urologen-Witz. Alle unter 18 hören weg:

Da kommt dann ein Patient da rein in die Praxis von dem Dr. Bacon. Guten Tag Herr Dr. Das übliche Problem bischen zuviel Harndrang, die Nudel bleibt im Stresstest etwas zu weich usw. Ansonsten sieht der Patient aber noch ganz knackig aus.

Tja, sagt dann Dr. Bacon dann wollen wir sie mal untersuchen. Wenn ich Ihnen gleich meinen Finger in den After schiebe, dann müßte sich eine Erektion ergeben. Also geht Herr Dr. Bacon zu Werke und schiebt aufmerksam, langsam  und vorsichtig seinen Finger rein.

Der Patient kuckt an sich runter und sagt dann, nee Herr Doktor, da tut sich gar nichts. Und was sagt Dr. Bacon

„Ja doch nicht bei Ihnen“

So, jetzt wollen wir mal wieder seriös werden. Wir waren bei Veränderungen.

Der von mir sehr verehrte Speaker Dieter Lange wiederholt immer wieder folgendes Grundprinzip:

Wir mögen keine Veränderungen.

Veränderungen bedeuteten in der Evolution immer eine große Anstrengung. Deswegen vermeiden wir sie. Es gibt nur zwei Motive für Veränderungen:

Angst oder Liebe.

Man kann das auch in abgeschwächter Form formulieren: Angst = Beunruhigung oder Sorge, Liebe = Begeisterung für ein neues Ziel. Wenn diese Motivationen nicht da sind, verändern wir freiwillig nichts,

es passieren aber unfreiwillige Veränderungen.

Deutschland wird aus dem Turnier geworfen, Bacon wird aus dem Haus geworfen. Es wird sich erst später zeigen, wozu es gut war. Hoffen wir auf  positive Überraschungen. Was positiv und was negativ ist, hängt häufig auch von unserer Bewertung ab.

Eines Morgens fand ich an unserer Papiermülltonne einen Zettel vor.

Ich wollte das Ding schon einrahmen und hier ausstellen, gewissermaßen als Object trouvée. Betty halt das Ding mal hoch !

Der anonym gebliebene Autor schreibt Folgendes:

„Müll gehört einen Tag vor der Abholung auf die Straße – aber nicht immer schon 10 – 14 Tage lang ! Wir sind hier nicht in Anatolien . . .“

Schon der Anfang des Satzes ist schwachsinnig. Müll gehört überhaupt nicht auf die Straße, sondern in die Mülltonne. Gemeint ist offenbar, dass die Mülltonne nicht zur Unzeit an den Straßenrand gestellt wird. Der Autor des Pamphletes fühlt sich davon gestört, wenn die Mülltonne zu früh an den Straßenrand gestellt wird. Deswegen hat er den Zettel verfasst. Ärger und Leidenschaft erzeugten vermutlich eine etwas schwammige Formulierung.

 

Zur Erklärung: Unsere bulgarische Haushaltsfachkraft, genannt Habla, hat sich nie an Abholtage gewöhnen können und stellte die Papiertonne raus, wenn sie voll war. Das macht man in Bulgarien so, weil die Müllmänner in Bulgarien dann kommen, wenn ihnen danach ist.

 

 

Der Nachsatz „Wir sind hier nicht in Anatolien …“ hat mir immer gefallen. Süffig und blumig. Wie heißt es doch in dem wunderbaren Buch „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“:

 

 

„Wenn du wissen willst, ob du in einem reichen oder armen Land bist, dann sieh dir die Mülltonen an. Siehst du keinen Müll, aber die Mülltonnen, dann ist das Land reich. Liegt der Müll neben den Tonnen, ist es weder eine reiche noch eine arme Gegend, sondern ein Touristenort. Und wenn es Müll gibt, aber keine Tonnen, ist das Land arm.“

 

 

Das sagt Ibrahim zu Momo, während sie in einem Cabrio von Paris aus in die Türkei fahren. Das meine ich eben mit Bewertung. Im Grunde müsste man sich über den Zettel ärgern, vorzuziehen ist aber, sich über ihn zu amüsieren. Das Gleiche gilt für die AfD, insbesondere für Herrn Höcke, Zitat :

 

 

„Wir werden die Macht bekommen – und dann werden wir das durchsetzen, dann werden wir das durchsetzen, was notwendig ist, damit wir auch in Zukunft noch unser freies Leben leben können. Dann werden wir nämlich die Direktive ausgeben, dass am Bosporus mit den drei großen M – Mohammed, Muezzin und Minarett – Schluss ist.“

 

 

Wat ? Was hat er gesagt ? Wenn die AfD an der Macht ist, dann ist am Bosporus mit den drei großen M – Mohammed, Muezzin und Minarett – Schluss? Wie soll das denn gehen? Marschieren wir in die Türkei ein und erziehen die Türken um? Die schießen doch auf uns mit den Panzern, die wir den Türken verkauft haben.

 

Was ist los im Universum der AfD ?

 

Wir stellten bei Facebook an unsere Follower die Frage:

 

„AfD = Klingonen oder Romulaner?“

 

 

Die Kunstkantine ist ja frei darin, selber Kunstprojekte zu initiieren. Wir haben diese Umfrage eben als Aktionskunst gestartet und nachgekuckt, was passiert. „AfD = Klingonen oder Romulaner?“

 

Allein schon die Frage setzt ein gewisses kulturelles Vorverständnis voraus. Bis zum Auftauchen der AfD bestand die politische Landschaft Deutschlands im Wesentlichen aus 4 Parteien, die einander entweder lobten oder auf Kuschelniveau kritisierten. Auf einmal gibt es – oh Schreck – eine neue Kraft in diesem Universum. Die Sternenflotte bei Startreck hat sich auch furchtbar erschreckt, als sie es mit den Klingonen und den Romulanern zu tun bekam.

 

Die Klingonen sind eher so die ehrversessenen Kriegergemüter, die Romulaner kontaktscheue Fieslinge. Die Romulaner stammen ja von den Vulkaniern ab, wir erinnern uns an Mr.Spock. Den Romulanern ging es bei den Vulkaniern aber zu friedvoll und logisch zu und deswegen machten sie ihren eigenen Laden auf.

 

Die Frage lautete also an unsere Follower:

 

„AfD = Klingonen oder Romulaner?“

 

Wie es sich für die Gefolgschaft eines Kunstbetriebes gehört, wurde sich natürlich nicht einfach an die Alternative Klingonen oder Romulaner gehalten, sondern man wurde kreativ. Klar gab es auch unsachliche Kommentare auf das Posting z.B. das Nissi doch lieber in die Küche gehen sollte, als provokante Postings zu schalten, aber im Wesentlichen gab es eine Stimmabgabe innerhalb der Spezies des Star Treck Universums :

 

6 Stimmen für „Es sind Menschen“

6 Stimmen für „Es sind Klingonen“

8 Stimmen für „Es sind Romulaner“

8 Stimmen für „Es sind Borg“

 

Und nun haltet euch fest:

 

12 Votanten sagten, dass die AFD die Ferengi des Bundestages wären. Ferengi meine Damen und Herren!

 

 

Meine Damen und Herren, es sind die Ohren und der Blick! Bekanntermaßen sind die Ferengi ein durchtriebener verschlagener Haufen, immer auf den eigenen Vorteil bedacht. Leibspeise der Ferengi sind frische Rohrmaden, ihr Lieblingsgetränk ist Schneckensaft. Die Kantine im Bundestag hat also zu tun.

 

 

 

Ja, meine Damen und Herren, wir leben in den Zeiten des Populismus. Und in diesem Kontext gibt es kein wichtigeres Thema als die Flüchtlingsfrage. Und was der Mainstream ist, dass lässt sich an der Bildzeitung gut ablesen. Früher war die Linie REFUGEES WELCOME, heute NEGER SOLLTEN DRAUßEN BLEIBEN. Als Nonkonformist kauft man sich dann am Besten ein Bild wie Black Jesus, der schwarze Jesus.

 

 

Es ist ein Gemälde von Zsombor Barakonyi, Provenienz Budapest, kommt also aus dem umzäunten Ungarn unter Orban. Wer schon einmal in dem sehr großen Museum für moderne Kunst am Heldenplatz in Budapest war – Eintritt übrigens für jeden umsonst – weiß, dass es in Ungarn und in Budapest im Speziellen eine Künstlerszene mit enormen Potenzial und Fähigkeiten gibt. Die wird unter Orban aber nicht mehr gefördert. Subventioniert wird jetzt Heimatkunst. Die dortige Szene würde ja gerne dabei mitmachen, aber man wisse nicht so richtig, was das sein könnte, so die Nachrichten aus Ungarn. Der schwarze Jesus wird wohl nicht dazu gehören. Er ist ein Exportartikel. Das Motiv stammt übrigens aus Hamburg, als der Künstler bei uns zu Gast war. Vorlage ist ein Foto, aufgenommen im Hauptbahnhof. Nach meiner Erinnerung muss es auch tatsächlich 2015 aufgenommen worden sein, als der größte Andrang an den Grenzen war.

 

In rechtsverträglicher Weise kann ein solches Gemälde übrigens in Zukunft nur noch dann entstehen, wenn der Künstler von sämtlichen abgebildeten Personen eine schriftliche Einverständniserklärung vorweisen kann, nach der die Abgebildeten für alle Zeiten damit einverstanden sind, auf einem Gemälde verewigt zu werden. Die Datenschutzgrundverordnung gilt seit dem 25. Mai und hat sämtliche Abbildungen von Personen zu einem Vorgang der Datenverarbeitung erklärt. Prima. Es ist so, wie es immer ist.

Die Politik bauscht auf Basis von Extrem-Beispielen ein Thema auf: Im Falle Datenschutz z.B. Cambridge Analytical oder den Missbrauch von Daten bei den Plattformen-Firmen Amazon, Facebook, Ali Baba usw. und dann werden strenge Gesetze erlassen, die die Übeltäter gar nicht erreichen, sondern den Normalbürger belasten. Wie immer sollte man sich auch durch diesen gesetzgeberischen Unsinn nicht demotivieren lassen.

 

Die Kunstkantine ist motiviert und ist aktiv. Derzeitig wird im Hintergrund an einem dokumentarischen Film über die Gruppe Zebra gearbeitet. Wir hatten die Gruppe Zebra unter dem Motto „Der neue Realismus“

 

 

 

vom 23. Januar bis zum 27. Februar diesen Jahres ausgestellt. Eine wichtige Ausstellung. Die Herren gehen alle auf die 80 zu. Drei professionelle Künstler, zwei von ihnen waren mit Lehrstühlen ausgestattet. Allesamt auch kommerziell erfolgreich in ihrer seit mehr als 50 Jahren bestehenden Zusammenarbeit. Wir merkten, dass es mit dem Abfilmen einer Podiumsdiskussion vor der damaligen Vernissage nicht getan sein kann. Nun werden Einzelporträts von Dieter Asmus, Peter Nagel und Dietmar Ullrich gefilmt und dazwischen geschnitten. Ich hatte mir das Alles einfacher vorgestellt, auch wegen der Terminierung. Aber längerfristige Aufenthalte der Künstler in der Toskana machen da Schwierigkeiten.

 

Bei unserem Stammhaus Port of Silk gibt es ebenfalls Neues. Ein Gin mit Gewürzen der Seidenstraße. Markenname ist Brombyrina. Abgefüllt wird der edle Stoff in einer sog. Apothekerflasche. Den Pfiff bekommt das Produkt durch sog. Flaschenkleider. Betty hat uns hier mal die Flasche im weihnachtlichen Outfit mitgebracht. Der Slogan für das Produkt selbst lautet:

 

„Zieht er dich an, ziehst du sie aus“.

Mit „er“ ist der Gin gemeint, mit “sie“ die Flasche.

 

„Zieht er dich an, ziehst du sie aus“.

Brombyrina Silkgin – Silk Route Botanicals and Spices

Das letzte Treffen mit der Marketingberatung verlief dann so, dass dieser Slogan zu sexistisch wäre. Der Werbefilm, den wir gedreht haben, wäre ebenfalls zu anzüglich. Also wurde ein neuer Werbefilm gedreht, der auf der Brombyrina-Website zu sehen ist und eine fröhliche junge Gesellschaft auf einem Bootssteg zeigt, die sich mit einem Gläschen Brombyrina in Stimmung bringt. Eine knackige Tänzerin auf dem Bootssteg konnten wir uns aber nicht verkneifen.

 

Von Francis Bacon stammt der Spruch: “Auch Frivolität erfordert Disziplin.”

 

Der Spruch ist mehrdeutig. Er kann so verstanden werden, dass man es nicht übertreiben soll. Aber wenn man sich Bacons Lebenswandel so ansieht, Spielsucht mit hohen Einsätzen in Monaco, Alkoholexzesse und völlig haltlose sadomasochistische homoerotische Promiskuität, hat er sich entweder nicht an das so verstandene Motto gehalten oder es anders interpretiert.

 

Nochmals: “Auch Frivolität erfordert Disziplin.”

 

Der Spruch ist wohl eher in dem Sinne der Wenn-schon-denn-schon-Konnotation zu verstehen. Wenn man sich schon berauscht, dann gleich richtig, wenn man schon Millionen mit Kunst verdient, dann kann man das Geld auch mit vollen Händen rausschmeißen. Und wenn man schon wegen seiner Veranlagung aus dem Haus geworfen wird, dann kann man ihr auch intensiv nachgehen.

 

Eventuell ändert sich ja auch die Auslegung mit Alter und Reife. Den Rock `n`Roll, den man mit 25 veranstaltet, bekommt man mit 55 nicht mehr so richtig hin.

 

Schöner Songtext hierzu von den Böhsen Onkelz:

 

„Das Gras war grüner
Die Linien schneller
Der Reiz war größer
Und die Nächte länger
Alles Geschichte
Und ich bin froh, dass es so ist“

 

Aber leben will man ja schließlich auch. Neuer Werbeslogan deswegen für den Gin:

 

„Brombyrina, keeps you alive“

 

Erfolgreiche Unternehmen formulieren ein übergreifendes Ziel im Slogan, den sog. „overarching purpose“. Beispiel: Johnson & Johnson, The care company. Oder: LÓreal, Perfectly you.

 

Haben wir so etwas mit dem Slogan “keeps you alive” erreicht? Ist das immer positiv? Für einen selber ist das natürlich positiv, lebendig zu bleiben. Aber stellt euch mal vor, die Erbtante kommt zu Besuch und will ein Gläschen haben. Da muss man dann sagen „Neee, Neee, der muß noch lagern, der ist für nach deiner Beerdigung.

 

Ein paar Zweifel habe ich schon, aber, Ihr Lieben, wo kein Zweifel ist, da gibt es auch keinen Glauben. Wenn man etwas weiß, dann muss man nicht mehr glauben. Begrüßen wir dementsprechend auch den Zweifel als etwas Positives. Keinen Zweifel daran habe ich, das ihr euch heute gut amüsieren werdet. Denkt daran, auch Frivolität erfordert Disziplin. Louis Baccarolle wird jetzt gleich den Song zu Gin an den Start bringen. „Brombyrina keeps you alive“ sag ich nur. Jetzt sage ich gleich nichts mehr. Vielen Dank fürs zuhören und bis zum nächsten Mal.

 

 

 

 

 

Vernissage

Exponate

Nissis Kunstkantine

Kunstgalerie & Eventlocation
Am Dalmannkai 6
20457 Hamburg (HafenCity)

Mo – Fr 12-16 Uhr
Und nach Vereinbarung

Nissis Kunstkantine Logo Weiß
An den Anfang scrollen
Suche
Feedback zur neuen Seite
Newsletter

Nissis Kunstkantine Newsletter

Sie möchten unseren Newsletter erhalten und über unsere kommenden Vernissagen und Events informiert werden? Geben Sie einfach Ihren Namen und Ihre E-Mail-Adresse an! Wir freuen uns auf Sie! Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben!