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Just Now – Keruth, Höhne, Wilczewski

Kunstausstellung von Freitag, 19. August bis Mittwoch, 21. September 2022

Vernissage Freitag, 19. August – die Laudatio hält Bernd Roloff

Christine Keruth lebt und arbeitet in Berlin und studierte Malerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.

Christine Keruth lebt und arbeitet in Berlin und studierte Malerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.

Neben zahlreichen nationalen und internationalen Solo- und Gruppenausstellungen in Museen, Galerien, Kunstvereinen, Klöstern und Kirchen sind ihre Werke weltweit in öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten.
Sie hat zur Pietà-Ikonik in der Gegenwartskunst – Modifikation und Innovation einer Bildformel promoviert.
In diesem Kontext erhält sie u.a. Aufträge zur sakralen Raumgestaltung.
In ihrer ausgestellten Werkserie nimmt sie Bezug auf florale Formen aus der Natur.
www.keruth.de

Kathrin Höhne studierte Fotografie und AV- Mediendesign an der LAZI Akademie in Esslingen und Schauspiel an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart.

Kathrin Höhne studierte Fotografie und AV- Mediendesign an der LAZI Akademie in Esslingen und Schauspiel an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart.

Seit 1994 arbeitet sie als Schauspielerin an deutschen Staats- und Stadttheatern, in Europa, USA und Kanada, und ist in deutschen und internationalen TV- und Filmproduktionen zu sehen.

Seit 2014 stellt sie ihre schwarz-weiß Körperfotografien aus, u.a. in Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich, USA (New York, Miami), Hongkong, Shanghai und Dubai, in Galerien als auch auf internationalen Kunstmessen.

Der Schwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeit liegt in der Darstellung des menschlichen Körpers, seiner Ausdruckskraft und universellen Sprache, in wilder Natur oder an vergessenen Orten.

Ihre Fotos sind Momentaufnahmen einer Performance oder eines Tanzes.

Die sichtbare Verbindung des menschlichen Körpers mit der Natur öffnet ganz andere Räume des menschlichen Seins.
Hierbei entsteht eine Sinnlichkeit, die viel mehr mit unserer Seele verbunden ist.

In ihren Fotografien ist sie selbst Model/Performerin und zugleich Fotografin.

Kathrin Höhne lebt in Berlin.

www.kathrinhoehne.com

kathrin_hoehne on instagram

Kevin Wilczewski (geboren 1994 in Bad Mergentheim) Credit: AKB Fotografie

Kevin Wilczewski ist ein deutscher Nachwuchsmaler und Zeichner aus Würzburg, der in seinen unverwechselbaren Pop-Art Gemälden die Auswirkungen von Social Media auf Themen wie Schönheitsideale & Vergänglichkeit erforscht. Aus der Sicht einer jungen Konsumkultur erschafft er expressive Acrylgemälde, die sich zwischen Selbstwahrnehmung und Gesellschaftskritik bewegen.

Dafür bildet er in seinen großformatigen Porträts die verschiedensten Charaktere ab – von der schönen Unbekannten bis hin zum internationalen Star – und verbildlicht sie mit charakteristischen Stilmitteln, die ihren Ursprung in der Street Art & Graffiti-Szene haben. Spielerische “Drips” (deutsch: Tropfen) werden mit prägnanten Farbverläufen kombiniert, bevor ein veredelnder Farbschleier den Fokus von auf Äußerlichkeiten beruhender Schönheit hin zu inneren, konzeptuellen Werten bewegt.

« Mit meinen Portraits stelle ich den Drang nach Perfektion in den Vordergrund, und zeige zeitgleich, wie vergänglich Schönheit sein kann. Damit möchte ich unser Verhalten und die Sichtweise auf solche Idealvorstellungen, welche uns jeden Tag in der Werbung und in den sozialen Medien begegnen, hinterfragen. »

Heute lebt Wilczewski in Würzburg, wo er bereits für Marken wie Adidas und S.Oliver an verschiedenen Kreativprojekten tätig war. Seine Arbeiten werden auf zahlreichen nationalen Ausstellungen in Deutschland, als auch international in z.B. Barcelona und Miami präsentiert und finden sich in verschiedenen privaten Sammlungen in Deutschland, Österreich, Luxemburg und in den USA. Seine aktuellen Arbeiten aus der Serie „What‘s beautiful?“ konfrontieren den Betrachter mit der Frage “Was ist schön?”, und regen dazu an, die eigene Wahrnehmung von Schönheit zu hinterfragen. Bist du dir selbst genug? Und was bedeutet Schönheit für dich?

Besuchen Sie den Instagram-Account des Künstlers und lassen Sie sich inspirieren: @kevinwilczewskiart

Einladung

Rückseite

Die Formatierungen der Laudatios werden derzeit überarbeitet. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Laudatio

Laudatio JUST NOW am 19.08.2022

Christine Keruth, Kathrin Höhne und Kevin Wilczewski

Liebe Freundinnen und Freunde der Kunstkantine, liebe Gäste, willkommen im Bernsteinzimmer der HafenCity!

Mein Name ist Bernd Roloff, ich bin der Keynote-Speaker der Kunstkantine und darf Euch heute auf das Herzlichste begrüßen, zur 76. Vernissage von Nissis Kunstkantine seit ihrer Eröffnung im März 2013. Zu meiner Rechten, wie immer blond und charismatisch, meine Assistentin Betty. Die heutige Vernissage gilt den Werken von Christine Keruth, Kathrin Höhne und Kevin Wilczewski.

Die Ausstellung hat den Titel JUST NOW

Ja, meine Damen und Herren – eine Laudatio für gleich 3 Künstler, die auch noch 3 unterschiedliche Sujets pflegen. Wie fängt man das an? Ich habe mal versucht, Gemeinsamkeiten zu finden. Wie ihr wisst, ist eine Vernissage nicht zuletzt eine Verkaufsveranstaltung. Allen 3 Künstlern ist gemeinsam, dass sie sich leicht von ihren Werken trennen, wenn sie verkauft werden. Es ist durchaus nicht die Regel, dass Künstler ihre Werke gerne verkaufen. In den vergangenen 9 Jahren haben wir es oft gehört, dass die Welt nicht mehr in Ordnung wäre, wenn man sein Lieblingsbild verkaufen müsste. Erstmal müsste der Schrott weg, den „Kuss des Mondes“ fasst keiner an. Ich darf euch also die frohe Botschaft überbringen, dass unsere Künstler nicht in eine reaktive Depression verfallen, wenn diese Werke hier verkauft werden, im Gegenteil: Man freut sich! Sie glauben es nicht meine Damen und Herren, aber in 4 Monaten ist es soweit, dann ist schon wieder Weihnachten. Sie müssen das Werk ja nicht für sich selber kaufen. Sie können es auch verschenken! Die Gattin hat schon 20 Handtaschen, der Gatte hat schon 3 Grillkoffer. Verschenken Sie Kunst! Erweisen Sie sich als Mensch von Geist und Lebensart. Wie wäre es da mit einem Klassiker? Ein Pop Art-Porträt. Die Gemälde, die Kevin fertigt, sind sog. Kopfbilder oder Schulterstücke. Klassischer Weise unterscheidet man Porträts nach dem Bildausschnitt. Sehen wir uns mal das Werk „Young beauty“ an:

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Klassisch schwarz/weiß, schön ausgeführt hier, wie die Haare schwungvoll nach vorne geführt werden. Sie stützen gewissermaßen das Antlitz der Schönen. Das Porträt wird nuanciert und in einen Rahmen gesetzt durch die Dripping-Spuren, die Kevin auf allen Porträts als Stilmittel einsetzt.   Der Frauenkopf selbst wirkt wie ein etwas überbelichtetes und unscharfes schwarz/weiß Foto. Man sieht diese Darstellungsform öfters und man kann sich jetzt die Frage stellen, wann und von wem diese Darstellung als Erstes eingesetzt wurde. Der 14. Juli 1972 war wie jedes Jahr Nationalfeiertag in Frankreich, so schön mit Parade und Panzern.     Seit Neuestem kennen wir ja den Unterschied zwischen Panzern und Haubitze.   Auf der anderen Seite des Ärmelkanals in England, genauer gesagt in London, mühte sich der Fotograf Mick Rock – der hieß wirklich so – damit ab, Fotos zu schießen, die für ein Plattencover taugen sollten. Durch Zufall, völlig ungeplant, entstand dabei dieses Foto: So, meine Damen und Herren, weiß Jemand, wer das ist? Kleine Hilfe: “Take a walk on the wild side” Ja genau, meine Damen und Herren, es ist Lou Reed auf dem Cover seines Albums „Transformer“: Wir können also genau sagen, wann und in welchem Kontext diese Darstellungsform entstanden ist. Nun stellen Sie sich einmal vor, Sie verschenken zu Weihnachten ein Porträt aus dem Pinsel von Kevin zusammen mit dem Transformer-Album und können diese Geschichte dazu erzählen. Das ist doch ein stimmiges Geschenk! Beide Protagonisten, Lou Reed und Mick Rock, sind übrigens schon tot. Der Produzent David Bowie auch. Transformer gehört zu den 1001 Alben, die man hören muss, bevor man stirbt. Denkt also bitte an eure eigene Vergänglichkeit. Die 3 Künstler stimmen im Hinblick auf die Qualität ihres künstlerischen Ziels überein. Kevin Wilczewski formuliert sein künstlerisches Ziel wie folgt: Menschen für Kunst begeistern. Sie sollen etwas Positives aus seiner Kunst ziehen. Christine Keruth fasst sich bezüglich ihres künstlerischen Ziels kurz. Christine schreibt: Besser werden. Kathrin Höhne formuliert wie folgt: Ein künstlerisches Ziel für mich bedeutet, nie anzukommen, sondern auf der kreativen Reise zu bleiben. Was eint diese Zielvorstellungen? Es sind dynamische Ziele und keine statischen Ziele. Ein statisches Ziel wäre beispielsweise einen bestimmten Kunstpreis zu gewinnen oder in der Nationalgalerie in Berlin ausgestellt zu werden. Statische Ziele sind nicht ganz ungefährlich. Erreicht man sie nicht, gibt es Frust, erreicht man sie, was dann? Everest-Besteiger berichten von der großen Leere am Gipfel. Man will nur noch runter, schreibt Reinhold Messner. Für den, der sich dynamische Ziele setzt, ist jeden Tag Silvester. Der Weg ist das Ziel. Unser Künstlerfragebogen enthält auch die Frage: Arbeitest du zielorientiert im Sinne von endlich fertig, oder liebst du den Flow im Sinne von schade, schon fertig? Kathrin Höhne hat auf diese Frage wie folgt geantwortet: „Ich bereite ein Konzept ähnlich wie bei einer Theaterimprovisation oder bei einem Tanz vor, entscheide mich für den Ort und die Ausschnitte. Während des Shootings entsteht ein Flow, ich fotografiere mehrere Bilder in Sekundenschnelle hintereinander, um die entstehenden Bewegungen festzuhalten. Meistens sind die Ergebnisse dann sehr überraschend und nicht planbar.“ Für diesen Kontext steht in besonderer Weise die Fotografie „Water Jumps #2“:

 

Na meine Damen und Herren, ist das ein Werk fürs Herrenzimmer? Für Kathrin eher nicht, sie schreibt: „In der üblichen Aktfotografie geht es meistens um Pin Up, um Erotik. Ein nackter Körper ist per se sinnlich, das habe ich nicht im Fokus. Ich möchte, dass der Betrachter frei von Erotik, Sexualität und gesellschaftlichen Normen  einen nackten Körper betrachten kann und sich von seiner Schönheit berühren lässt.“ Das ist auch ihre Mission. Herrenzimmer ist nicht. Kathrin findet es aufregend, ihre Werke im öffentlichen Raum zu sehen, wo viel Publikum ist. Am Besten an einem Bahnhof oder einem Flughafen. Kevin will seine Werke am Liebsten in einer hippen Galerie in Manhattan sehen. Christine will auf die Art Karlsruhe. Ein Gemälde wie „It happens“ von Christine:

 

stünde einer solchen Kunstmesse gut zu Gesicht. Ein sehr dynamisches, farbexplosives Werk. Ich weiß nicht wie es euch geht, einerseits ist es eine Fantasie-Szene, andererseits hat das Werk auch einen naturalistisch anmutenden Zauber. Ich habe hier die Assoziation zu Szenen aus dem Kurusawa-Film „Ein Schloss im Spinnwebwald“. It happens findet in einem farbigen Wald statt. Christine findet ihre Titel intuitiv. Der Titel lautet „It happens“. Was passiert denn auf dem Gemälde? Es sieht aus, als ob eine Blüte wie eine Farbturbine dynamisch von rechts nach links wächst und den Betrachter beinahe ansieht. In dem Bildausschnitt rechts scheint irgendetwas zu verwelken, das wie eine Helikonie aussieht.

Hier ein Exemplar einer verwelkenden Heliconia Psittacorum. In den vergangenen heißen Tagen auf den Fensterbänken dieser Republik nicht selten anzutreffen, in Gesellschaft toter Fliegen. Wo ist der Handstaubsauger? Auf der linken Bildhälfte findet die Genesis von etwas Neuen, insbesondere wohl von einer neuen Pflanze statt. Auf mich wirkt das Kraut aufdringlich.

Betty verortet das Gewächs als bunten Hibiscus. Ich sehe da eher eine fleischfressende Pflanze: Wer von den Fangarmen attackiert wird, verwelkt zunächst wie eine Helikonie, bevor er gefressen wird. Wer den Fangarmen entkommt, sieht trotzdem etwas dehydriert aus. Etwa so, wie der späte Lou Reed, der seine erste Gitarre mit dem Lohn für Holzfällerarbeiten bezahlte: „Die meisten Kunden merken bei einem Werk sofort, ob es „klick“ macht.“ So umschreibt Kevin das Auftauchen eines Kaufimpulses. Ich habe euch jetzt die Werke vorgestellt, bei denen es bei mir am ehesten „klick“ machen würde, das ist so ein Gefühl der positiven Ergriffenheit. Wenn es Ihnen bei einem oder mehreren der hier ausgestellten Werke ebenso ergeht, dann greifen Sie zu. Das Leben ist keine Generalprobe. Kommen wir vom Klickmachen zum Klackmachen. Die Darstellung des weiblichen Körpers in Verbindung mit der Wildheit der Natur birgt für Kathrin Höhne unglaubliche Geheimnisse. Vom Water Jump jetzt zum Sky Dance:

Eine plausible Ergänzung: 2 Mal Dynamik in unterschiedlichen Elementen. Außerdem entgeht man dem Verdacht, Kunst fürs Herrenzimmer zu kaufen. Wenn der Käufer, ich sage hier bewusst „männlicher Käufer“, beide Fotos kauft, muss er nicht erst seine Frau fragen. Das 2. Foto kommt in die Garage. Da macht er ja immer Luftsprünge, wenn der Oldtimer anspringt. In diesem Kontext erinnere ich an unsere Veranstaltung „Nissis Kunst auf Rädern“ am Samstag, den 3. September. Eine einmalige Oldtimer-Show, die zugleich die Midissage dieser Ausstellung ist. Nun aber zurück zur Kunst: Kevin erzeugt ein „Klack“ bei mir mit dem Werk „Temptation“. Während „Young beauty“ in achtsamer Schönheit ruht, hat „Temptation“ etwas Verlockendes, Verführendes an sich. Schon eher ein Schulterstück fürs Herrenzimmer.

In diesem Kontext ist es interessant, wie Kevin seine Titel findet. Er schreibt mir: „Ich beziehe in die Titelauswahl die abgebildete Person mit den eigenen Charakterzügen ein sowie die verwendeten Farben“. Dass die Dame verführerisch anmutet, ist gesagt, aber ein wenig distanziert wirkt sie auch. Blau ist die Farbe der Ferne, der Weite und der Unendlichkeit. Es gibt doch nichts Schöneres, als die Eroberungsphase. Ich erinnere noch mal an den Slogan: „Der Weg ist das Ziel“. Nicht assoziativ, sondern deskriptiv ist der Titel des Werkes „Waterfall“ von Christine:

Bildwirkung ist hier Entspannung. Kontrastierend zu „It happens“ ist hier ein Arkadien, ein Sehnsuchtsort abgebildet. Genau das Richtige zum Wegträumen und doch nicht kitschig. Motivationen zum Wegträumen gibt es ja in diesen Zeiten genug. Krieg, Krise, Wassermangel – alles löst sich auf, wenn man dieses Werkes ansichtig wird. Meine Damen und Herren, alle 3 Künstler wurden schon vielfach in Deutschland und international ausgestellt. Egal, ob Sie kunstbegeistert oder Investor sind, wenn Sie hier kaufen, machen Sie keinen Fehler. Die Ausstellung „JUST NOW“ läuft noch bis zum 21. September 2022, dann sind es noch 3 Monate bis Weihnachten. Über Laudatien sagt man „keep it short and simple”. Hier war es eher “keep it long and loud”! Betty und ich bedanken uns fürs Zuhören – bis zum nächsten Mal in diesem Theater!

Bernd Roloff Einige Bilder werden aus Datenschutzgründen nicht gezeigt. Die Setzerin

Vernissage der Ausstellung "Just Now – Keruth, Höhne, Wilczewski"

Exponate der Ausstellung "Just Now – Keruth, Höhne, Wilczewski"

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