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Zwischen Impression und Realismus – Euphorie und Nüchternheit – Ölmalerei „Hamburg, der Hafen, der Norden“ – H. J. Gottschalk

Kulturtipp NDR Hamburg Journal Oktober 2018 zur Ausstellung von H.J. Gottschalk

Ausstellung von Mi. 26.09. bis Di. 06.11.2018

Vernissage Mittwoch, 26. September um 19 Uhr

Laudatio Bernd Roloff

H.J. Gottschalk lebt auf der Uhlenhorst und arbeitet als Graphic Designer, Illustrator und Maler.
Er war Schüler von Oskar Kokoschka und studierte an der renommierten Kunstschule Alsterdamm für Graphic Design in Hamburg.

H.J. Gottschalk arbeitete vielfach ausgezeichnet als Designer, Illustrator und Creativ Director Art für Internationale Werbeagenturen, Verlage und namhafte Unternehmen in München, New York, Frankfurt und Hamburg – bis er vor einigen Jahren seine Leidenschaft für die Malerei wiederentdeckte.

Sein Malstil ist realistisch/impressionistisch, plakativ.
Als Maler beschäftigen ihn nordische Landschaften, Hamburg, der Hafen und die Elbe.

Seine Werke zeichnen sich durch eine eigenständige Stilistik und durchgängigen Bildaufbau aus: Horizontale und Vertikale, umgesetzt durch emotionale Verdichtung und Beschränkung auf das Wesentliche, angeregt durch Stimmungen und Atmosphären.

Auf seinen vielen Reisen u. a. in die Toskana, Ligurien und Andalusien sind eindrucksvolle Bildmotive entstanden. Menschen und Tiere portraitiert er in unterschiedlichen Stilen und Techniken – von realistisch bis expressiv.

In den letzten Jahren entstanden großformatige Werke (Serie) die das Thema der sozialen Ungerechtigkeit und der vom Schicksal Benachteiligten aufgreift nach dem Brecht-Zitat:

„und man siehet die im Lichte – die im Dunkeln sieht man nicht“

An Charity-Veranstaltungen nimmt HJG seit Jahren teil z. B. NCL- Stiftung, phönikks etc.

H.J. Gottschalk hat an div. nationalen Ausstellungen teilgenommen. Er zeichnet sich mit Recht durch seine außergewöhnliche Vielseitigkeit sowohl in der freien wie auch der angewandten Kunst aus. Seine Werke finden große Resonanz und Anerkennung.

Darüber hinaus widmet er sich der Darstellung von Villen, Fabrik- und Unternehmenssitzen, unter dem Begriff „Werte ins Bild setzen“.

Einladung

Rückseite

Die Formatierungen der Laudatios werden derzeit überarbeitet. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Laudatio

Liebe Leserinnen und Leser, die Fotos haben wir aus Datenschutzgründen entfernt. Die Setzerin

Laudatio H.J. Gottschalk, Nissis Kunstkantine, 26. September 2018

Liebe Freunde der Kunstkantine, liebe Gäste,

willkommen im Bernsteinzimmer der HafenCity! Mein Name ist Bernd Roloff, ich bin der Keynote – Speaker der Kunstkantine und darf Euch heute auf das Herzlichste begrüßen zur 44. Vernissage von Nissis Kunstkantine seit ihrer Eröffnung im März 2013. Zu meiner Rechten meine Assistentin Betty, die meinen Vortrag visuell durch das Hochhalten von Hardcopys unterstützen wird.

Die Ausstellung gilt den Werken von Hans-Jürgen Gottschalk und hat den Titel

„Zwischen Impression und Realismus – Euphorie und Nüchternheit“

Ein realistisch-impressionistisches Bild von Hans-Jürgen – was kauft man da? Diese Ausstellung wird von Stadtansichten geprägt. Stadtansichten sind Klassiker der Kunsthistorie, weil sie für den Künstler eine Herausforderung darstellt. Das Sujet ist nicht ganz einfach, weil der Betrachter das Bild mit der Realität in Abgleich bringen kann und je realistischer gemalt wird, umso kritischer wird es, zumindest, was die Vollständigkeit des Bildes angeht. Die realistische Stadtansicht nennt sich im Fachbegriff

Vedute.

Veduten hatten nicht nur eine Blütezeit. Besonders glücklich kann sich jedes Museum schätzen, das venezianische Veduten im Besitz hat. Insbesondere einen Canaletto.

Hier z.B. eine Vedute von Canaletto mit dem Canale Grande als Motiv. Und schon können Kunsthistoriker darüber schreiben, wie realistisch eine Stadtansicht zu sein hat, um noch unter den Begriff Vedute zu fallen. Überwiegend werden auch die Werke von William Turner, zweifellos einem Vorläufer des Impressionismus, wenn nicht gar der erste Impressionist, als Veduten bezeichnet.

Dieses Vedutenthema mal vorausgeschickt, um zu zeigen, dass Stadtansichten nichts mit Postkartenmalerei zu tun haben, sondern ein klassisches und nicht einfaches Thema sind.

Hans-Jürgen spricht bei seinen Bildern von „Stadtlandschaften“. Stadt und Land sind ja eigentlich Gegensätze. Aber ihm wurde mal gesagt, dass man in seinen Bildern spazieren gehen kann, also ist Stadtlandschaft irgendwie doch auch richtig.

 

Bei dieser Stadtlandschaften beginnt alles mit der Perspektive, aus der man die Stadt ansieht. Die Stadt ist Hamburg. Ich habe Hans-Jürgen gebeten, den Satz „Hamburg bedeutet für mich …“ zu ergänzen. Hans-Jürgen schaffte das mit einem Wort: Hamburg bedeutet für mich Heimat. Heimat ist eine Beziehung zwischen Mensch und Raum. Wenn Hans-Jürgen Stadtansichten von Hamburg malt, widmet er sich oder würdigt seine Heimat.

Wir haben hier 6 größere Stadtlandschaften ausgestellt, von denen 3 aus der Selbstmörderperspektive, also von oben, dargestellt sind.

Eines dieser Bilder trägt nun den schlichten Titel „Blick auf Stadt und Alster“, im imposanten Querformat von 2 Meter 40.

 

Da der Titel die Perspektive nicht verrät, musste ich erst einmal überlegen, von wo man hinunterblickt.  2 Gebäude stehen zur Auswahl. Fernsehturm oder das Radisson Hotel.

So, was sagt ihr? Ist es der Fernsehturm oder Radisson Hotel? Erstmal genauer hinkucken. Dann können wir abstimmen. Die Hände bitte senkrecht nach oben. Wir sind hier nicht in Chemnitz oder in Köthen. Wer ist für den Fernsehturm? Hände hoch! – Wer ist für das Hotel? Auch Hände hoch!

Hier kommt die Auflösung:

 

Es ist nicht der Fernsehturm, Menschen aus meiner Generation können sich dennoch daran erinnern, wie es im Drehrestaurant Kaffee und Kuchen gab, nein, es ist der Blick aus dem Radisson Hotel, vorher SAS Plaza genannt, vorher nur Loews Plaza Hotel. 108 Meter hoch, 556 Zimmer, Bauzeit  3 Jahre von 1970 – 1973.

 

Der Weg zum Gemälde geht bei Hans-Jürgen vom Foto meistens über Skizzen und Studien zum Fullsize-Gemälde. Mit anderen Worten, er hat einen Plan. Er gehört nicht zu dem Typus des Spontan-Malers, der mit dem Pinsel vor der Leinwand steht und loslegt.

 

Ich habe mich vorhin gefragt, was man denn bei Hans-Jürgen kauft. Nun haben wir schon einmal 2 Ps, nämlich Perspektive und Plan. Das 3. P steht für positiv.

 

Bei typischem Hamburger Wetter mit Nieselregen und Graupelschauern, sieht Hamburg von oben aus wie ein schlafender Hund. Bei schönem Wetter, wie wir es dieses Jahr wochenlang hatten, reicht Hamburg an die ästhetisierenden Darstellungen von Hans-Jürgen fast heran.

 

Schön positiv beschienen verbindet man mit vielen Gebäuden, Straße und Plätzen auch positive Erinnerungen:

 

Am Jungfernstieg hatte ich einmal mein Büro. Im Spielcasino habe ich einmal gewonnen und bin nicht wieder hingegangen. Im Hauptbahnhof gibt es einen Stand, der lecker Baguette mit Serrano-Schinken verkauft und im Atlantik-Hotel habe ich einmal mit den Kindern gebruncht.

 

Apropos Hauptbahnhof:

 

Das ist ein Stichwort, bei dem ich einhaken kann. Hans-Jürgen hat 45 Jahre als Grafik-Designer und Kreativ-Direktor gewirkt und beeindruckende Kampagnen begleitet.

 

Hier mal ein Beispiel für die Bundesbahn:

 

Nicht durchdrehen, Bahnfahren. Ein guter Vorschlag für den Winter, der jetzt kommt. Im übertragenen Sinne drehen allerdings Manche jetzt durch, wenn sie Bahnfahren. Die Pünktlichkeit der Bundesbahn ist auf dem Tiefpunkt. Nach der eigenen Statistik sind nur 70 % der Züge pünktlich. Die Anderen kommen irgendwann.

 

So, meine Damen und Herren, jetzt noch ein Exkurs für die Autokenner: Zu welchem Auto gehört diese Felge, die auf der Werbung zu sehen ist?

 

Natürlich kann man an jedes Auto fast jede Felge montieren. Die Felge auf der Werbung wird aber typischer Weise mit den früheren Modellen des Porsche 911 in Verbindung gebracht. Es ist die sogenannte Fuchsfelge mit poliertem Felgenstern. Wir sprachen vorhin vom Heimatbegriff als Verbindung zwischen Mensch und Raum. Hier haben wir ein Beispiel für Ding und Raum. Die Fuchsfelge hat ihre Heimat an der Hinterachse des Porsche 911.

 

In der Tat drehten sich die Räder beim Porsche 911 im Schnee gern durch, auch vorne war nicht viel los, weil der Motor hinten sitzt, fuhr das Auto im Winter am liebsten geradeaus.

 

Bleiben wir also zu Hause, d.h. in der Stadt.

Wenn Sie so durch die Stadtlandschaften von Hans-Jürgen visuell spazieren gehen, lass Sie sich gewiss mehr Zeit, als die 11 Sekunden, mit denen in einem Museum ein Gemälde durchschnittlich gewürdigt wird. Wunderbar, wenn Eure Assoziationen einen Klebe-Effekt bewirken. Wer religiös angehaucht ist oder sich für Kirchenarchitektur interessiert, kann auf dem Gemälde zum  Beispiel die fünf Hauptkirchen von Hamburg identifizieren.

Alles im Übrigen evangelische Kirchen, also nichts für Katholiken im Angebot. Ich bin ja neuerdings begeisterter Hörer von dem Digitalsender „Radio Horeb“. Den müssen Sie sich unbedingt mal antun. Da wird 20 Minuten lang der barmherzige Rosenkranz gebetet. Das Ganze ohne Werbeunterbrechung. Alle Moderatoren rollen das R und die Nachrichten kommen von „Radio Vatikan“. Grandios, sage ich Ihnen! Derzeit gibt es ein großes Bohei um die katholischen Schulen in Hamburg. Erst gibt es eine Schülerschwemme, weil besorgte Helikoptermütter ihre blonden Töchter nicht mit den moslemischen braunen Migrantenjungs spielen lassen wollen, es gab jede Menge Serientaufen, nun müssen 8 von 21 katholischen Schulen geschlossen werden, weil das Bistum die Rente von den Lehrern falsch berechnet hat.

 

Wie gesagt, visuell hat das Gemälde für den Katholiken nichts zu bieten, aber das Rathaus ist schön zu sehen, in dem die großen Entscheidungen getroffen werden über den Gewerbesteuerhebesatz, G-20-Gipfel, die Eröffnung möglichst vieler Baustellen, die Installationen von Anwohner-Parkzonen, z.B. zuletzt in St. Pauli, wo der Gemüsehändler nicht mehr vor seinem Laden parken darf. Beim Cognac in den getäfelten Salons des Rathauses kommen einem immer neue Ideen, z.B. eine Niederschlagswassergebühr.  Jetzt, wo der Sommer so sonnig war, kann man auch über eine Sonnenscheingebühr nachdenken.

 

Heiße Sommer, kalte Winter. Vielleicht friert ja die Alster dieses Jahr zu. Eines meiner Lieblingsbilder von Hans-Jürgen ist das „Alster-Eisvergnügen“

 

Wunderbare Farbigkeit und wie die Personen in ihrem Moment wiedergegeben sind, das strahlt Meisterschaft aus.

Die zwei Herren links mit klassischen Mänteln sind im geschäftigen Dialog. Der eingemummelte Bursche rechts neben ihnen nimmt gerade Fahrt auf. Die Damen im Gegenlicht im Kurzmantel scheint uns zu fotografieren. Die Perspektive stimmt und wieder gibt es Assoziationen, wie z.B. die Frage, wann die Alster zuletzt zugefroren war. Zuletzt war die Alster 2012 zugefroren. Insgesamt zählte man über 1 Mio. Besucher über die Tage verteilt.

 

Das erinnert mich an eine Geschichte aus dem Jahre 2013. Es ist Vatertag und drei Kollegen mieten sich ein Ruderboot. So richtig zünftig mit Bierkasten, Kofferradio und lustigen Hütchen. Schon bald ist die Mitte der Alster erreicht. Aus dem Ghettoblaster tönt „Atemlos durch die Nacht“. Im Zustand der gehobenen Lebensfreude, man hat sich schon ein paar Bierchen hinters Fressbrett tapeziert, wird natürlich mitgesungen.

 

Es nähert sich ein Holzkanu, besetzt mit einem Kinnbarträger, so Lehrer-Type, Fächer Biologie und Gemeinschaftskunde. Er befindet sich gerade im bezahlten Sabbatjahr, weil er erfolgreich ein Burnout geltend gemacht hat. In diesem Jahr tyrannisiert er vor allen Dingen seine Umwelt mit weltverbesserischen und vor Allem ungefragten Meinungsäußerungen. Nur die vegane Lebensweise ist die richtige. Ressourcenschonung für die nächste Generation, sie haben das Bild, meine Damen und Herren.

 

Es treffen hier nun zwei Welten aufeinander. Einmal die Vatertags-Hedonisten, laut singend „Atemlos durch die Nacht“. Es paddelt der Veganer heran und ruft:

 

„Geht das auch leiser?“.

 

Im Stadium verminderter Impulskontrolle, aber im Besitz ballistischer Fähigkeiten aus zahllosen Dartwettbewerben in der Stammkneipe, nimmt sich einer der Ruderbootpiloten ein Herz und wirft dem veganen Lehrer eine halbgeleerte Astra-Bauknolle an die Schläfe. Was nur als Lektion für Toleranz gedacht war, führt dazu, dass der Veganer mit seinem Kanu kentert und in die Fluten sinkt.

 

Die Ruderbootbesatzung ist schockiert. Es wird kurz gestritten, wer hinterher springen soll. Der eine Kollege sagt: „Ich bin Arzt, lass mich springen.“ Der Nächste sagt: „Ich bin Hobbytaucher, ich kann das.“ Und der Letzte sagt: „Ich hab geworfen, ich spring hinterher.“

 

Der Letzte tut dies dann auch, um Verantwortung für seine Täterschaft zu übernehmen.

Nach zwei Minuten taucht er wieder auf, einen Leib in Rettungsschwimmermanier untergehakt. Mit letzter Kraft wird das Ding von den beiden anderen Kollegen ins Boot gehievt. Und was jetzt?

 

Der ärztliche Ratschlag lautet auf Herzmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung. Der Arzt definiert schon mal den richtigen Ort am Rippenbogen, wo die Herzmassage stattfinden soll.

 

Der Hobbytaucher mit trainierter Atmung setzt zur Mund-zu-Mund-Beatmung an. Beim Einziehen der Luft durch die Nase nimmt er jedoch betäubend süßlichen Leichengeruch war. Im Zustand des Entsetzens ruft er aus:

 

„Mein Gott, stinkt der!“

 

Eine durchaus berechtigte Äußerung der Überraschung, tritt doch der Status der Fäulnis bei Wasserleichen erst ab Tag 8 des Ablebens ein. Der Arzt rekapituliert dementsprechend seine Kenntnisse aus der Vorlesung in der Rechtsmedizin und ruft aus: „Jetzt schon? Das ist doch gar nicht möglich!“ In der Zwischenzeit hat sich der dritte Mann am Heck des Ruderbootes hochgezogen, betrachtet den Leichnam und ruft seinen Kollegen zu:

 

„ Oh je, das ist er ja gar nicht, der hat ja Schlittschuhe an!“

 

Welches Schicksal den Veganer ereilt, überlasse ich Ihrer Fantasie.

 

Vom Sommer 2013 lösen wir uns jetzt mal und kommen zu einem ganz aktuellen Thema:

 

Die Bananenkiste.

 

Die Bananenkiste jetzt modern im Kontext der Besitzreduzierung. Was soll der ganze Krempel, den man so anhäuft?

 

In der „Zeit“ vom 13. September befindet sich ein flammendes Plädoyer, den gesamten Hausstand auf 12 Bananenkisten zu reduzieren. Hier haben wir den Aufsatz: „Alles in zwölf Kisten – was brauchen wir wirklich?“.

 

Wer kennt sie nicht, die treue Bananenkiste als Umzugshelfer, zweiteilig, stapelbar und unverwüstlich. In wie vielen Kellern findet man sie vor, vollgestopft mit Kinderspielzeug, unmoderner Winterkleidung, Preziosen von Oma, als sie ins Altersheim musste. Praktisch alle Flohmarkthändler arbeiten mit Bananenkisten.

 

Hans-Jürgen hatte in seinem Berufsleben auch die beneidenswerte Aufgabe, eine Bananenkiste zu stylen. Die Lösung darf ich Ihnen mal vorstellen.

 

Jeder Deutsche isst im Jahr zwischen 11 und 12 Kilo Bananen. Das Existenzrecht der Bananenkiste ist gesichert. Jeder Umzug hat Phasen von Euphorie und Nüchternheit. Die Bananenkiste ist die Konstante, die wir im Leben brauchen.

 

Hans-Jürgen hat mir gesagt, dass er ein bürgerliches Leben führen wollte. Sein erstes Bild malte er mit 7 Jahren. Ihm war bewusst, dass er überlegene zeichnerische und gestalterische Fähigkeiten hat, andererseits verspürte er keinen Drang, ein expressives Künstlerleben zu führen. Er entschied sich für eine Karriere in der Werbung und für Ehe und Familie.

 

Jetzt lässt ihn diese Ausstellung aber als Künstler erleben, der sein Talent auslebt. Sehr spannend in diesem Kontext: „Hamburg aus anderer Sicht“.

 

Betty rief in Ansicht dieses Bildes aus: „Oh, da sind ja die schönen Peitschenlaternen!“ Wikipedia zur Peitschenlaterne:

 

„Am oberen Ende des Mastes dient ein namensgebender, peitschenförmiger Ausleger zur Positionierung des Leuchtmittels. Damit kann der zu beleuchtende Bereich besser abgedeckt werden, während sich der Mast außerhalb dieses Bereiches befindet und somit nicht störend wirkt. Aus diesem Grund ist die moderne Straßenbeleuchtung zum großen Teil in dieser Bauart ausgeführt.“

 

Wieder was entdeckt, meine Damen und Herren! Mancher empfindet vielleicht die Laterne als zu nackt. Wie eine Zigarre ohne Bauchbinde. Richtig beobachtet: Viele Laternen haben einen roten Ring etwa in Augenhöhe. Das sind Laternen mit einer sogenannten Halbnachtschaltung, die – wie der Name schon sagt – nur die halbe Nacht leuchten.

 

Bettys Freude an den Laternen entspricht der Wirkung, die Hans-Jürgen mit seinen Bildern beabsichtigt. Auf die Frage, welchen Zweck eines seiner Bilder für den Käufer haben soll, sagte mir Hans-Jürgen:

 

„Der Käufer soll sich daran erfreuen!“

Was Sie an diesem Bild erfreut, bleibt Ihnen überlassen. Da gäbe es zum Beispiel die ungewöhnliche Perspektive vom Baakenhafen, ziemlich tricky. Oder die Farben, die Hopper-mäßig leuchten. Oder eben die Peitschenlaternen.

 

Die Beleuchtung von Hans-Jürgens Werk in den wenigen Minuten einer Keynote ist nicht komplett möglich. Suchen sie selbst aus, welches Bild für Sie das Highlight dieser Ausstellung ist und streben Sie eine spontane Kaufentscheidung an. In drei Monaten ist Weihnachten. Beschenken Sie andere, wenn Sie beschlossen haben, Ihr Inventar auf 12 Bananenkisten zu reduzieren. Beschenken Sie sich, wenn Ihnen ein Bild Freude spendet. Wenn Ihnen meine Laudatio Freude gemacht hat, dann klatschen Sie jetzt, anderenfalls werfen Sie Schuhe. Trotzdem vielen Dank fürs Zuhören und bis bald in diesem Theater.

 

Bernd Roloff

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vernissage der Ausstellung "Zwischen Impression und Realismus – Euphorie und Nüchternheit – Ölmalerei „Hamburg, der Hafen, der Norden“ – H. J. Gottschalk"

Exponate der Ausstellung "Zwischen Impression und Realismus – Euphorie und Nüchternheit – Ölmalerei „Hamburg, der Hafen, der Norden“ – H. J. Gottschalk"

Nissis Kunstkantine

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